Haltung der Bienengarnelen

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Allgemeines zur Bienengarnele

Wasserpflanzen, Höhlen und schillernde Fische, ein Aquarium ist so reizvoll und vielfältig. Jeder Aquarianer hat seine eigenen Vorstellungen. Manche holen sich aktive Flossenschwinger nach Hause, andere entscheiden sich für farbenprächtige Faulpelze. Doch dann kamen sie und veränderten die Unterwasserwelt.

Es handelt sich um die Bienengarnelen, die ganz sicher dafür verantwortlich sind, dass sich Zwerggarnelen so großer Beliebtheit erfreuen. Die aktiven, friedliebenden Süßwassergarnelen marschieren neugierig, fast schon ein bisschen frech durch das Aquarium. So aufgeweckt wie die kleinen Tierchen sind, gibt es immer viel zu beobachten und Langeweile im Becken gehört der Vergangenheit an.

Haltung und Lebensraum der Bienengarnele

Die ursprüngliche Heimat der Bienengarnele, Caridina logemanni, ist Hongkong. Dort leben sie in Bächen mit sehr reinem und weichem Wasser. Wasserpflanzen und Fische gibt es in den Bergbächen nicht, dafür aber viel herabfallendes Laub von den zahlreichen Bäumen, die die Bäche beschatten und so für eine kühle Wassertemperatur sorgen.

bienengarnele_haltung_im_aquarumDie Haltung im heimischen Aquarium ist nicht allzu schwer, vorausgesetzt es werden einige wichtige Regeln beachtet. Bienengarnelen unterscheiden sich in der Haltung schon etwas von anderen Zwerggarnelen. Obwohl sie anspruchslos sind und sich einfach züchten lassen, sollte der Aquarianer bereit sein, sich mit der Wasserqualität und den Wasserwerten näher zu beschäftigen.

Erfolgt die Haltung der Bienengarnelen in einem reinen Garnelenaquarium, brauchen sie nicht allzu viel Platz. Die weibliche Bienengarnele wird ungefähr 3 Zentimeter groß, männliche Tiere erreichen eine Größe von rund 2,5 Zentimeter und sind auch etwas schlanker als die Weibchen.

Nano-Cubes liegen im Trend und somit auch die Zwerggarnelen. Auch wenn die Haltung der Bienengarnelen im Nanobecken möglich ist, so sind größere Becken oftmals dennoch von Vorteil. Das hat zwei Gründe: Erstens ist es für Garnelenneulinge schwer, in den klein dimensionierten Nanoaquarien stabile Bedingungen für die Haltung der Garnelen herzustellen und zweitens ist die Bienengarnele kein Einzelgänger. Sie fühlt sich nur in größeren Gruppen wohl.

In den Bächen Chinas leben Gruppen von 50 und mehr Garnelen friedlich zusammen. Im Aquarium sollten 15 bis 20 Wirbellose gepflegt werden. Deshalb empfiehlt sich ein Becken mit einem Fassungsvermögen von mindestens 35 Liter. Besser und tiergerechter wäre jedoch ein Aquarium ab 50 Liter.

Das ideale Aquarium

fuetterung_bienengarnelenFür eine ideale Haltung der Bienengarnelen muss großes Augenmerk auf die Wasserqualität, auf den pH-Wert und auf die Wassertemperatur gelegt werden. Die Garnele macht es dem Aquarianer nicht einfach. Man könnte meinen, sie weiß selbst nicht so genau, was sie eigentlich wirklich möchte.

Die Wasserwerte

Einerseits stellt die Bienengarnele zwar keine hohen Ansprüche an die Inneneinrichtung, andererseits reagiert sie jedoch auf hartes Wasser sehr sensibel. Nicht anderes verhält es sich bei der Wassertemperatur. Die Zwerggarnele verträgt zwar Temperaturen von 18 bis 30 Grad Celsius, aber so richtig glücklich ist die Süßwassergarnele nur bei Werten von 18 bis 25 Grad Celsius.

Optimale Bedingungen bezüglich der Wasserwerte finden die Garnelen bei einer Gesamthärte bis 16°dGH, einem pH-Wert zwischen 5,5 bis 7,5 und einer Karbonhärte von bis zu 8°dgH vor.

Die Gestaltung des Beckens

Dem Besitzer muss das Becken gefallen, für die Garnelen muss es artgerecht eingerichtet sein. Als Bodengrund kann Aquariensand oder feiner Kies verwendet werden. Bei der Wahl der Farben hat der Aquarianer freie Hand, aber auf dunklem Bodengrund kommen die Zwerggarnelen viel besser zur Geltung.

Vorsicht vor grobkörnigem Kies oder Splitt: Nahrungsreste sinken zu Boden und bleiben zwischen den Kiessteinchen liegen. Für die kleinen Scheren der Unterwasserbewohner ist das Futter somit nicht mehr zu erreichen. Die Futterreste verderben außerdem und verschlechtern die Wasserqualität.

Obwohl die Bienengarnele in ihrer Heimat mit keinen Wasserpflanzen in Berührung kommt, liebt sie eine dichte Bepflanzung. Immerhin sind die Wasserpflanzen perfekte Plätze zum Verstecken. Moose passen hervorragend in das Garnelenbecken, genauso wie kleinblättrige Wasserpflanzen.

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kleinblättrige Wasserpflanzen

Für die winzigen Junggarnelen muss ein Mattenfilter oder ein spezieller Garnelenfilter vorhanden sein.

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Im Sommer kann es sein, dass das Wasser zu warm wird und gekühlt werden muss. Zum Glück gibt es gute Aquarienkühler, die effektiv die Wassertemperatur senken.

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Vergesellschaftung

Eine Vergesellschaftung ist möglich, wenn die Mitbewohner friedlich sind und den Bienengarnelen keinen Schaden zufügen. Eine nette Wohngemeinschaft bilden die Bienengarnelen mit anderen Zwerggarnelen. Es muss jedoch gesagt werden, dass sich die Garnelen untereinander kreuzen und neue Farbvarianten entstehen.

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Das Zusammenleben funktioniert mit Zwergflusskrebsen, vorausgesetzt die Garnelen haben ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Gerne werden die Garnelen gemeinsam mit Moskitobärblingen und Goldfleck-Zwergbärblingen gehalten.

 

Fütterung

Die Bienengarnele ist ein guter Resteverwerter und Aufwuchsfresser. Herbstlaub, gekochtes Gemüse und Garnelenfutter sind für die Bienengarnelen das optimale Futter. Weniger ist mehr, das sollte bei der Fütterung unbedingt beachtet werden. In einem gut eingelaufenem Gesellschaftsbecken ist ausreichend Mulm als Futter vorhanden. Im Artaquarium sollte mit hauptsächlich pflanzliche Kost zugefüttert werden.

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Hauptfutter Garnelen

Die Junggarnelen benötige spezielles Staubfutter.

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Aufzuchtgarnelenfutter

Häutung

Bienengarnelen häuten sich alle vier bis sechs Wochen. Kaum wird die Außenhaut zu eng, verkriecht sich die Zwerggarnele und die Häutungsdrüse produziert ein Häutungshormon. Dem Panzer werden Mineralstoffe entzogen und dadurch wird er weich. Der Vorgang der Häutung selbst dauert nur sehr kurz, in wenigen Sekunden bricht der Panzer auf und die Bienengarnele schlüpft heraus. Der neue Panzer ist zwar schon vorhanden, aber noch sehr weich. Deshalb versteckt sich die Garnele noch für mehrere Tage, bis der neue Panzer wieder hart ist.

Was so einfach klingt, ist für die Bienengarnele Schwerstarbeit und eine enorme körperliche Anstrengung. Deshalb sterben oft alte Tiere bei der Häutung. Häutungsprobleme treten jedoch auch auf, wenn zu viele Keime im Wasser sind und es dadurch zu bakteriellen Infektionen während des Häutungsprozesses kommt.

 

Proteinreiches Futter darf nur in kleinen Mengen gefüttert werden, sonst kommt es zu verfrühten Häutungen. Die damit verbundenen Probleme bedeuten oft den Tod der Garnele.

Paarung und Zucht

Bei der Zucht spielen die Wasserwerte und die Wassertemperatur eine entscheidende Rolle. Wenn für die Bienengarnele die Wasserwerte und die Temperatur stimmen, kann sich der Aquarianer alle vier bis sechs Wochen über Junggarnelen freuen und das nicht zu knapp. Immerhin entlässt ein Weibchen jedes mal bis zu 50 kleine Garnelen.

Je kühler das Wasser, desto größer der Zuchterfolg. Bei zu warmen Wasser bleibt der Erfolg oft aus. Für eine begrenzte Zeit kann deshalb die Temperatur auf 17 Grad Celsius gesenkt werden.

bienengarnele_mit_moosDie Junggarnelen dürfen mit den adulten Tieren im selben Aquarium bleiben. Die Bienengarnelen jagen die Jungtiere nicht.

Die Bienengarnele gehört dem spezialisierten Fortpflanzungstypus an. Das bedeutet, das Weibchen trägt, im Verhältnis zu ihrer Körpergröße, recht große Eier, aus denen nach der Tragezeit zwar nur wenige Millimeter große, aber vollkommen fertig entwickelte und selbstständige Jungtiere schlüpfen.

Bienengarnelen sind ab ihrem dritten Lebensmonat geschlechtsreif. Ab diesem Zeitpunkt sind die Männchen immer paarungsbereit, die Weibchen jedoch nur phasenweise. Wann genau die weibliche Garnele paarungsbereit ist, hängt von der Häutung und dem Eifleck ab.

Bei der Häutung setzt die weibliche Garnele Pheromone, also Lockstoffe, frei und das Paarungsschwimmen beginnt. Hat die männliche Garnele das Weibchen gefunden, beginnt die eigentliche Paarung, die für den Beobachter etwas grausam aussieht. Das Männchen klammert sich an das Weibchen, das Weibchen schlägt mit ihrem Hinterteil wild umher. Ein romantisches Zusammentreffen sieht anders aus.

Einige Wochen lang betreibt die weibliche Bienengarnele Brutpflege. Sie trägt die befruchteten Eier mit sich herum. Durch das Fächeln mit den Schwimmbeinen bekommen die Eier ausreichend Sauerstoff und können nicht verpilzen.

Bienengarnelen kaufen

Die attraktiven Garnelen können online gekauft werden. Sie überstehen den Transport ohne Probleme und kommen gesund und munter in ihrem neuen Zuhause an.

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Bienengarnelen

Dass das Aquarium gut eingelaufen sein muss, versteht sich von selbst. Nach dem Versand sollten die Garnelen keinesfalls einfach in das Becken gegeben werden. Die kleinen Wasserbewohner brauchen etwas Zeit zur Eingewöhnung, etwa eine halbe Stunde, um sich an die Wassertemperatur sowie die neuen Wasserparameter zu gewöhnen.

Tipps vom erfahrenen Halter

Die Bienengarnele reagiert sehr empfindlich auf Schwermetalle, wie sie im Leitungswasser vorkommen. Bei der Haltung und Zucht der Süßwassergarnele lohnt es sich, das Aquarium auf Osmosewasser umzustellen. Aquarianer müssen deshalb auch mit Dünger und Medikamenten besonders vorsichtig umgehen.